
Coleman® 440
Typ: Coleman® 440
Baujahr: nicht bekannt
Namensgebung: Einen Spitznamen muss er sich erst noch verdienen
Anschaffung: 06.08.2008
Zustand: Sehr gut, wenig benutzt, nur Pumpe undicht
Besonderheiten
Er braucht weder vorgewärmt zu werden noch hat er ein Zwei-Wege-Ventil, wie man es von vielen Benzinlampen her kennt: Zum Anlassen wird dort in einer bestimmten Ventilstellung nur das Gasgemisch aus dem Tank zur Verbrennung gebracht. Nach dem Vorwärmen wird dann umgeschaltet auf den vollen Brennstoffstrom. Dieser Kocher wird im Grunde einfach angezündet, und es entsteht sofort eine blaue, nichtrußende Flamme.

Bedienung, sinngemäß übersetzt
- Brennstoffhebel schließen
- Pumpe durch eine Umdrehung nach links öffnen und 25 Hübe pumpen (dabei den Daumen auf das Loch im Pumpenknopf drücken [Anm. d. Verf.])
- Brennendes Streichholz an den Brenner halten (ein Feuerzeug tut’s sicherlich auch)
- Roten Brennstoffhebel auf „LIGHT/HIGH“ stellen.
- Sobald der Brenner gezündet hat, Pumpe wieder eine Linksdrehung öffnen und weitere 30 Sekunden pumpen (30 Hübe). Pumpe schließen.
- Wenn sich Brennstoff oder Flammen unterhalb des Brenners zeigen, sofort den Hebel auf „OFF“ stellen und Kocher abkühlen lassen.
Hinweis: Bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes kann die Verwendung von Vorheizpaste notwendig sein.

Der Zusatz „Dual Fuel“ in der Modellbezeichnung lässt ja einiges vermuten – unter anderem, dass man diesen Kocher wie manch andere Geräte wahlweise mit Benzin oder Petroleum betreiben könnte. In Wahrheit hat man jedoch die Auswahl zwischen Coleman® Fuel und bleifreiem Benzin, also im Grunde Benzin oder Benzin. Sicherlich wird mehr oder weniger jedes Koch-, Heiz- oder Leuchtgerät, das für Benzin konzipiert ist, auch Coleman® Fuel verdauen, ohne sich mit einem entsprechenden prahlerischen Hinweis zu schmücken.
Womit er auch läuft – er läuft problemlos und leistungsstark, dabei aber gut regulierbar. Lediglich die Standsicherheit bei der relativ kleinen Topfauflage ist nicht besonders. Leistung für größere Töpfe hat er durchaus, so dass ein Dreibein oder eine Hilfskonstruktion z.B. aus Ziegelsteinen die Sicherheit erhöht.

Seine Geschichte
Hier kann ich nur vermuten… Originalkarton, Tank ohne Kratzer und Dellen, kein Rost oder sonstige Oxidationen. Nicht mal die Aufkleber sind nennenswert beschädigt. Sauber, ohne irgendwelche Reste oder Spritzer, nur der Brenner verrußt. Da drängt sich der Verdacht auf, dass dieses Gerät nach kurzem, womöglich nicht zufriedenstellenden Probebetrieb wieder eingepackt wurde. Viele Flugstunden hat er definitv nicht.
Was war zu tun?
Der erste Test auf Dichtheit brachte ein Leck am Pumpenventil zutage, was bei Benzingeräten nicht nur unschön ist, sondern durch Entzündung austretenden Brennstoffs auch gefährlich werden kann. Mehrfach schon wurde berichtet, dass bei Coleman®-Lampen und -kochern wie auch bei den MilSpec-Lampen das Pumpenventil mördermäßig fest sitzt. So auch hier. Ein großer, mächtiger Schlitzschraubendreher mit Sechskant für Schlüsselansatz war schon nötig, um das Ventil herauszubekommen.

Das Ventil selbst ist weiter nicht zerstörungsfrei zerlegbar. Eine Kugel war zu erkennen, die sich allerdings beim Schütteln nicht bewegte. Mit einem Draht ließ sie sich hin und her schieben. Ich schätze mal, dass im Innern entweder Reste verharzt waren oder gar noch eine Art Korrosionsschutzfett vom Werk… Eine Nacht in Kriechöl und ein bisschen Bewegung brachten jedenfalls Erfolg:
He löppt wedder!,-)