Die Butterman

Typ: Butterfly® 928 Kerosene

Baujahr: Grob gegen Ende des 20. Jahrhunderts, sag‘ ich jetzt mal.

Namensgebung: Ich hätte sie auch Colefly nennen können. ,-)

Anschaffung: Dezember 2008

Zustand: Gut, im Grunde betriebsfähig

Besonderheiten

Dieses Stück scheint der Auffindbarkeit im Internet nach recht selten zu sein.

Wie die Namensgebung schon vermuten lässt, ist es so ziemlich ein Coleman®-Nachbau unter dem Label Butterfly®. In der Tat sieht sie – auch von den Einzelteilen her – einer Coleman® 214 Kerosene doch recht ähnlich. Die Pumpe hat hier nicht die bei Coleman® übliche Schraubsicherung, und auch der Vergaserfuß ist anders konstruiert. Vorteil: Vergaserfuß- und Pumpenventil sind teilekompatibel zu Petromax®.

Ihre Geschichte

Diese Lampe kam als eine Art Stiftung zu mir unter der Auflage, sie als unveräußerlichen Bestandteil meiner Sammlung hinzuzufügen. Der Besitzer hatte zum einen technische Probleme mit dieser Lampe, zum anderen passte sie vom Konzept her nicht wirklich zu seiner Kollektion. Vielen Dank nochmals!

Wo sie genau herkommt, ist schwer zu sagen – auf jeden Fall wurde sie nach langer Zeit in einem Schuppen gefunden, gehörte mal „dem Vater eines Freundes“, der sie auch schon in einer Auktion erworben hatte, fand ihren Weg vom kontinentalen Großbritannien auf die Europäische Insel zu einem Besitzer in Deutschland und kam von dort zu mir.

Was war zu tun?

Ventilgummis ersetzen und Vergaser reinigen, Glühstrumpf anbinden – das war’s auch schon für die Betriebsbereitschaft. Ein bisschen „Schönputz“ folgte dann noch.

Bilder und Beschreibung

Die Haube der Lampe ist mit einer einfachen Zentralmutter auf dem Brenner befestigt. Nach dem Abheben lässt sich das Glas herausnehmen. Zum weiteren Zerlegen muss die untere Mutter am Vergaser gelöst und die „Halbmondscheibe“ seitlich herausgeschoben werden, danach lässt sich die Brennereinheit komplett über den Vergaser nach oben abziehen. Bei entsprechender Vorsicht klappt das sogar, ohne den Glühkörper zu beschädigen.

Nun sieht man auch, wie das obere Ende des Vergasers mit der Düse in das Luftansaugrohr ragt. Das Ansaugrohr hat seine Öffnung unterhalb der Bodenplatte. Irgend eine Art von Luftmengen- bzw. Düsenabstandseinstellung oder Gemischregulierung gibt es hier nicht, alles ist sozusagen fest verdrahtet.

Was die Lichtleistung anbelangt, habe ich verschiedene Angaben gefunden – von 150 bis 350 CP. Letzterer Wert erscheint mir für die Baugröße von Brenner und Vergaserdüse zu hoch. Der auf dem Foto angebundene 250er Glühkörper ist ebenfalls zu groß, ein 150er sollte besser passen. Die Lichtleistung der Coleman® 214 Kerosene wird mit 150HK angegeben, also wird es bei diesem Nachbau nicht viel anders sein.


Mit der zweiten Mutter am Vergaser wird das Oberteil verschraubt. Nach Lösen der Mutter lässt es sich nach oben abziehen. Um die Nadelstange herum ist ein Messingdraht gewendelt. Ob dieser nun als Führung oder Verdampfungshilfe dienen soll, weiß ich nicht. Beides wäre eine Erklärung.

Die Düsennadel ist – man wundere und staune sich – petromax®-klopatibel. Die Düse laternich nicht. Beim Exzenter und dem Vergaserfußventil sieht’s mit der Passlichkeit wieder gut aus, die Längen von Ventil- und Nadelstange habe ich noch nicht vermessen.

Einen Rapidbrenner gibt es hier nicht, es wird mit Spiritus vorgewärmt. Die Vorwärmschale sieht wiederum nach Coleman® aus.

Der Zentrierboden der Lampe sitzt auf einem Blechkragen, der wiederum auf eine Erhebung am Tank passt. Alles ist formschlüssig und wird nur von der Mutter am Vergaser zusammengehalten. Am Zentrierboden sind Federlaschen, die das Glas klapperfrei einspannen – ein liebenswertes Detail (besonders für den Autofahrer), welches es bei der Coleman® 214 nicht gibt. Auf dem Kragen steht praktischerweise gleich die Betriebsanleitung, und auf den Knöpfen sind merkwürdigerweise Schmetterlinge abgebildet. ,-).


[Nachtrag #1 (03.01.2025)]

Leider ist vor einigen Jahren schon die Düse ausgenudelt, und auch Druckverlust machte sich bemerkbar. Bislang habe ich es noch nicht geschafft, auf meiner Drehbank verlässlich Bohrungen im 0,2mm-Bereich herzustellen, um eine Düse zu fertigen. Nachkaufen kann man diese jedenfalls nicht mehr. Außerdem hat sich eine Undichtigkeit im Pumpenzylinder gezeigt, hier ist eine Lötnaht gerissen. 🙁 Die Lampe steht nun im Kellerschrank und harrt der Dinge, die da kommen…

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