Typ: Vulcano 552
Baujahr: - nicht bekannt -
Namensgebung: Von vorne gesehen hat man den Eindruck, ins Mündungsfeuer eines Colts zu schauen ,-)
Anschaffung: Juni 2005
Zustand: Komplett bis auf den Schraubdeckel am Griff, stark korrodiert, alle Dichtungen im Eimer. Siehe unten...
Ich glaube, es gibt keine. Es handelt sich um eine ganz normale Benzin-Lötlampe mit Pumpe, Überdruckventil in der Füllschraube und einer Vorwärmwanne, in die ich persönlich Spiritus fülle. Mag durchaus sein, daß sie nach Anleitung mit Benzin vorgewärmt werden sollte, um den zusätzlichen Brennstoff zu sparen – aber eine brennende Benzinpfütze macht mir eindeutig zuviel Qualm und Dreck.
Zu erwähnen wäre unter dieser Überschrift vielleicht die eingebaute Düsenreinigungsnadel: Dreht man das Handrad zu, säubert eine an der Ventilspindel befindliche Nadel die Düse.
Im Griff befand sich ursprünglich wohl ein Ersatzteillager, aber Inhalt und Schraubdeckel sind verlustig. Beide Sachverhalte sind jedoch sicher eigentlich keine Besonderheit. ,-)
Mir ist zu diesem Stück nichts bekannt. Bei eBay-Käufen ist es oftmals schwierig, irgend etwas über Vorbesitzer und „Lebenslauf“ herauszufinden. Die letzten Jahre stand sie aber sicherlich nur irgendwo und ist rumoxidiert.
Das Pumpenventil war undicht, hier mußte eine neue, selbstgestanzte Dichtung aus Buna-Gummi eingesetzt werden. Das Ventil funktioniert hier übrigens anders, als wir es von Lampen kennen. Dort wird durch den Pumpendruck ein Einsatz mit Dichtung von seinem Sitz abgehoben und die Luft durch den Spalt gepreßt. Hier jedoch sitzt die Dichtung fest und ist mittig gelocht. Beweglich ist nur das federnd gelagerte Gegenstück.
Auch die Dichtung zwischen Pumpenkolben (als Ganzes herausschraubbar, wie bei Tilley®-Lampen) und Behälter war ziemlich zerbröselt und mußte neu gefertigt werden.
Dann folgte nach der Dichtigkeitsprüfung ein erster Funktionstest, der erfolgreich verlief. Also lohnte sich die Reinigung! Wie immer habe ich mit Natronlauge und Citronensäure gearbeitet; die Natronlauge zum Entfernen von verharztem Schmutz und Lack, die Citronensäure zum Entrosten der Stahlteile (Haube, Griff). Das Typenschild habe ich vorher durch Aufbohren der Niete entfernt – Aluminium und Natronlauge vertragen sich nicht. Das Typenschild wird unlesbar, im Extremfall ist es nicht mehr vorhanden.
Alles wurde sorgfältig durchgestochert und ausgeblasen, die Messingteile poliert, die Stahlteile übergeschliffen und mit Ofenlack in Mattschwarz lackiert und eingebrannt. Danach konnte ich die Lötlampe wieder zusammensetzen und einwandfrei in Betrieb nehmen. Leider zeigte sich nach kurzer Zeit eine Undichtigkeit an der Stopfbuchse der Ventilspindel. Das Gewinde der Überwurfmutter war vergriesgnaddelt, die Mutter zog nicht mehr und infolgedessen wurde die Graphitstopfung nicht genügend angepreßt.
Dennis Dallmann jedoch sandte mir eine sehr ähnliche Lötlampe zu (leider aus Stahl, maroder Zustand), die er selbst aufgrund diverser Dichtigkeitsprobleme nicht betreiben wollte. Die Überwurfmutter paßte! Danke, Dennis! :-)
Da ich an dieser Stelle gerade am Schrauben war, habe ich auch gleich eine neue Stopfung aus Graphitband (Meterware) spendiert.
Warum ich sie „Benzin-Colt“ nenne, sieht man links. Rechts die Flamme im Ganzen. Ich schätze, die Leistung dieser Lötlampe liegt im Bereich von 2 kW. 15mm-Cu-Rohr kann man jedenfalls mit Kupferlot problemlos hartlöten.
Und so sieht's aus, wenn das Teil auch mal einen sinnvollen Zweck erfüllt und das Grillfeuer ingangebringt.