Typ: Petromax® Rapid 1500/500CP
Baujahr: 1966, 25. Woche, 1. Tag
Namensgebung: Die offizielle Bezeichnung „Petroleum-Heiz-Leucht-Kochgerät“ ist mir zu lang ,-)
Anschaffung: April 2005
Zustand: Guter Zustand, leichter Rost, komplett mit altem Glas und – recht selten – originalem Brennkorb
Eine Petromax® 1500 ist schon ein merkwürdiges Ding. Unten fängt sie an wie eine Lampe, sieht in der Mitte aus wie ein Ofen und endet oben wie ein Kocher. Und sie ist wirklich alles zusammen, sozusagen die „Ölige Dreifaltigkeit“. ,-) Da der grundlegende Aufbau dem einer Petromax® 829 (500CP Rapid) entspricht, habe ich beschlossen, sie hier unter der Rubrik „Lampen“ einzusortieren.
Man kann sie als Lampe benutzen, wenn man einen Glühkörper installiert. Durch das teilmattierte Glas kann das Licht ein wenig gemütlicher gestaltet werden. Soll es noch dunkler werden, zieht man den „Eisernen Vorhang“ zu. Braucht man gar kein Licht, sondern will nur heizen und/oder kochen, läßt man den Glühstrumpf weg und setzt nur den Brennkorb ein. Es ist sogar möglich, den Glühstrumpf und den Brennkorb zusammen einzubauen, die matte Glasseite nach vorne zu drehen und den Vorhang zuzuschieben – selbst dann dürfte das abgestrahlte Licht noch locker ausreichen, um das Gerät im Dunkeln wiederzufinden.
In jedem Falle, ob mit oder ohne Glühkörper oder Brennkorb, steht die volle Heizleistung zur Verfügung, und das sind immerhin ca. 1,5kW – darauf dürfte sich die Zahl 1500 in der Typenbezeichnung beziehen. Soll sie als Lampe gebraucht werden, ergibt sich aus der Düsenbestückung eine Lichtabgabe von 500 Candle Powers.
Eine „normale“ 500CP-Lampe erzeugt natürlich die gleiche Wärme, auch einen Kochaufsatz kann man nachrüsten, jedoch ist sie nicht so stabil gebaut. Auffällig ist bei der Konstruktion der 1500er, daß das Tragegestell nur drei statt vier Streben hat, die jedoch im Zusammenspiel mit dem Rest der tragenden Teile belastbarer sind als das Tragegestell der Lampen. Sie sind aus Stahl und beidseitig verschraubt. Der Sinn der fehlenden vierten Strebe ist der, daß man den Prallteller mit montiertem Brennkorb ohne gynäkologische Ausbildung ein- und ausbauen kann, um das Gerät ohne Totalzerlegung des Tragegestells vom Heizer/Kocher zur Lampe umzubauen. Es werden einfach Haube und Innenmantel abgenommen und dann der Prallteller um die Vergaserachse gedreht, bis er nach vorne durch die große Öffnung herausgenommen werden kann. Einbauen geht genau andersrum. ,-)
Zusätzlich gibt es hier oben und unten stabile, emaillierte Führungsringe für die Schiebetür und die mächtige, ebenfalls emaillierte Haube mit Topfrasten.
Das halbseitig mattierte Glas ist noch ein Original aus Jenaer Duran, beschriftet mit „Petromax SPECIAL“ und Ehrich&Graetz-Logo – also entweder zu alt für diese Lampe oder eines derjenigen, die mit altem Logo weitergefertigt wurden. Der Brennkorb, der oftmals verlorengegangen ist, weil er für die Verwendung als Lampe ausgebaut wurde, ist hier noch vorhanden.
Eine Original-Anleitung sowie das Papiertütchen mit Ersatzteilen und Werkzeug waren ebenfalls dabei.
Viele Betriebsstunden dürfte sie nicht hinter sich haben, denn im Zubehör und auch montiert und unbenutzt fanden sich Petromax®-Glühkörper der Bauart „Super robust“. Ein Preisschild mit der Aufschrift „1,85“ meint übrigens noch D-Mark. Das waren Zeiten... Auffällig auch: Die Glühkörpertüte ist mit „250/500HK“ beschriftet.
Irgendwie scheint mal aggressive Flüssigkeit über den Tank gespritzt zu sein, denn an einigen Stellen ist die Vernickelung verschwunden und das blanke Messing tritt zutage.
Der Rapidbrenner mußte gereinigt werden, die Bohrungen waren verstopft. Ventileinsätze halten bislang dicht, Zerlegen war daher nur zum Putzen nötig. Weiteren Aufwand habe ich noch nicht betrieben.