Phoebus 34 Vollansicht

Machtolsheimer Wasserturm

Typ: Phoebus 34

Alter: Keine Ahnung. Keine Prägung, kein Stempel.

Namensgebung: Tank sieht aus wie ein Wasserturm von Weitem und ...

Anschaffung: Juni 2004 auf dem 4. Petromaxtreffen in Machtolsheim

Zustand: Kocher komplett, leicht reparaturbedürftig, gut erhalten.

Geschichte

Dazu kann ich im Moment nichts sagen – über seinen „Lebenslauf“ ist mir nichts bekannt.

Besonderheiten:

Im Gegensatz zu den anderen Phoebus 34, die ich im Internet gefunden habe (es waren ganze zwei), ist dieser hier in Hammerschlaggrün lackiert und hat einen Messingtank. Die anderen Exemplare sind schwarz oder dunkelgrün und haben einen Tank aus Bakelit (externe Links, ohne Gewähr):

Schwarzes Gestell, Tank aus Bakelit

Dunkelgrün, Tank aus Bakelit (japanische Site)

In Kriegszeiten war Messing knapp bzw. weitestgehend der Rüstungsindustrie vorbehalten – zur Fertigung von Geschoßhülsen. Ich vermute daher, daß es sich bei meinem Kocher um ein gut erhaltenes Vorkriegsexemplar oder ein Baujahr ab 1950 handelt. Ich weiß nicht, ob diese Kocher original überhaupt jemals mit Messingtank hergestellt wurden. Vielleicht hat auch einfach jemand den Bakelit-Tank zerdeppert und von irgend einem anderen Kocher einen Messingtank genommen, der sowohl unten als auch oben passende Gewinde hatte – wer weiß?

Sachdienliche Hinweise dazu sind gerne willkommen!

Phoebus 34 Docht und Drahtgaze

Was war zu tun?

Erst einmal habe ich nach Inaugenscheinnahme einfach Vertrauen gehabt und Spiritus eingefüllt. Es tat sich aber nichts. Also habe ich den Leitungskanal an der hinteren Schraube geöffnet und die Filterwicklung (wahrscheinlich Baumwolle auf einem verzinkten Stahldrahtträger) herausgezogen und das Ventil vorne komplett abgeschraubt. Nun konnte ich von hinten bis vorne durchsehen. Ventil wieder rein und einen Test mit Luftpumpe gemacht: Luft kam aus der Düse raus. Nach dem Einsetzen der Filterwicklung war allerdings wieder kein Durchkommen.

Nähere Begutachtung der Filterwicklung ergab, daß der Stahldraht ziemlich verrostet und somit der ganze Filter aufgequollen war – offenbar soweit, daß kein Spiritus mehr durchfließen konnte. Ein bißchen Prökeln und Bröseln sorgte für erste Abhilfe, und der Kocher ließ sich in Betrieb nehmen. Er brannte jedoch sehr unruhig und pulsierend, so daß ich weitere Maßnahmen in Betracht zog: Ich habe auch hier die Dochtwicklung gegen eine Stopfung aus Alu-Drahtgaze ausgetauscht. Seitdem brennt er sauber und kocht den Liter Wasser in neun Minuten.

Die Verwendung von Alu dürfte auf lange Sicht auch einen großen Vorteil gegenüber Stahl haben: In Spiritus ist immer ein Anteil von rund 4% Wasser, der bei Stahlteilen auf die Dauer unweigerlich zum Rosten führt.

Eine Neulackierung erspare ich mir, da ich keine große Lust auf die Enttäuschung habe, die dabei herauskommt, wenn ich hitzefesten Lack in Hammerschlaggrün suche. Das Thema habe ich beim „Ossi“ (Juwel 34) ausreichend eruiert.


Phoebus 34 in Betrieb

Und so sieht's aus, wenn er in Betrieb ist. Er kommt öfter mal zum Einsatz, um den kleinen Espressokocher zu befeuern.