Typ: Meva® No 1
Alter: Nach Tankprägung und Packungsstempel Baujahr 1967.
Namensgebung: Meva®-Kocher sind „Made in Czechoslovakia“. Nennleistung wahrscheinlich wie bei anderen „No 1“-Modellen 2,5 kW.
Anschaffung: Februar 2004 aus England...
Zustand: Kocher komplett mit Rost und Reinigungsnadeln. Sah gut aus, lief sofort – der Brenner tut aber nicht ordentlich.
Auch zu diesem Kocher weiß ich nicht mehr, als daß er via „Royal Air Mail“ hier eintraf. Allerdings kann man sich ein wenig über die Firmengeschichte von Mewa® bzw. Meva® ansehen – diese Firma gibt es noch! Deswegen schreibe ich da jetzt nicht viel zu, sondern verweise auf auf die Meva®-Homepage (tschechische und englische Seiten).
Dieser Kocher ist im Prinzip baugleich mit dem Optimus® No1, allerdings handelt es sich hier eindeutig um eine Camping-Version: Die Haltestäbe sind steckbar, und der Brenner ist bis zur Tanköffnung herunter demontierbar. Für den Transport wird ein Dichtstopfen eingeschraubt.
Das Logo erinnert mich ein bißchen an Primus®:
Ein “P“ links, ein Kocher in der Mitte und ein „S“ rechts. Also nicht,
daß man hier etwas zu verschleiern suchte, nein – man hat auch das Logo ein bißchen
„nachgebaut“. ,-)
Beim Rumstöbern auf Kocher-Sites im WWW bin ich auf das Logo der Firma Pragus® aus Österreich gestoßen: Die beiden sind sogar identisch.
Tja, ich kann hier langsam den Begriff „Routine“ gebrauchen. Inaugenscheinnahme, Testlauf – und dann nochmal gründlich alles inspizieren. Hier war beim Eimer-Test wirklich alles dicht, sogar das Pumpenventil. Hab's aber trotzdem ausgebaut – auch hier wieder kompatibel zu den Lampenventilen, im Gegensatz zu meinen anderen Kochern aber mit normalem Schlitzkopf, nicht mit dem „Zweikant“ oder Steg, wie er auch heißt.
Abermals hatte ich den Eindruck einer rudimentär vorhandenen Zaponlack-Beschichtung. Na, Sidol®, Polierscheibe, Nitro und Spiritus her und das übliche Procedere starten. Hier waren zum Glück die Haltestäbe ohne Lötarbeiten entfernbar. ;-) Schön mit Zaponlack gepinselt, sah er gleich wieder viel frischer aus.
Aber der Brenner machte mir Sorgen, er brannte extrem einseitig. Bei näherem Hinsehen war auch erkennbar, daß er in sich nicht gerade zusammengebaut war. Symptomatisch für Ost-Produkte?... Die Leistung ließ ernsthaft zu wünschen übrig.
Leistungstest
Bei No1-Modellen gilt folgende Faustregel:
„Two pints of cold water should boil within 3 - 4 minutes.“
(Ca. 1100ml kaltes Wasser sollen in drei bis 4 Minuten kochen)
Da war überhaupt nicht dran zu denken. Ich habe versucht, den Brenner mit der Lötflamme zu richten, aber das Material war bereits zu porös. Nach jedem Dichtlöten und anschließender Inbetriebnahme schossen an anderen Stellen kleine Stichflammen heraus, die das Flammenbild erheblich störten. Austauschkandidat also.
Ferner war ich der Meinung, daß – wie bei den Lampenvergasern auch – die Verschraubung zwischen Steigrohr und Oberteil (Brenner) an sich schon ein Dichtsitz wäre. Weit gefehlt! Nach längerem Betrieb fing der Kocher an zu müffeln, und zeitweise flammte es in der Vorheizschale. Der Test mit aufgesprühtem Seifenwasser zeigte: Da war was nicht dicht! Sicher waren die beim Erhalt reingewürgt vorgefundenen, zu großen Dichtscheiben ein Provisorium, aber nachdem ich Teile-Listen und Explosionszeichnungen zusammengesurft hatte, mußte ich feststellen:
Da gehört eine Dichtung rein!
Allerdings eine Asbest-Dichtung, und das Zeug mag ich nicht besonders. Ich habe es mit einer Kupferdichtung versucht, aber die wollte auch nicht so wie ich. Ich habe mich dann an meine „Klempnerschachtel“ erinnert und eine Rolle Teflon-Dichtungsband hervorgezogen. Für weitere Testläufe hält das bislang. Vielleicht ja auch dauerhaft – wenn nicht, gibt's wieder einen Nachtrag. ,-)
Ja, und zwischen Steigrohr und Tank soll auch eine Dichtung. Hmmmm... beim (nicht zerlegbaren) Optimus® No1 ist das Steigrohr am Tank weichgelötet. Aus thermischer Sicht sollte das also an dieser Stelle auch mit einer Bleidichtung funktionieren. Tut es bislang auch.