Kleisterlampe

Kleisterlampe

Typ: Lampenmaxe-Eigenbau, Brenner ist ein Hugo-Schneider IDEAL 20'''

Baujahr: Vorkriegsware

Namensgebung: Der Fertigungsprozeß...

Anschaffung: So ab 2005, Eigenbau folgte 2007

Zustand: Gemischt, mal dies, mal jenes...

Besonderheiten

Diese Lampe dürft ein absolutes Unikat sein.

Ihre Geschichte

Was vorher passiert ist, weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls aus dem Brenner, einem Glastank mit Zinndeckel und diversen Metall- und Plasteteilen versucht, eine Lampe zu bauen. Ich erhebe nicht den Anspruch, daß hier ein stilistisch und optisch schlüssiges Werk entstanden ist, sondern betrachte dieses Stück als Experiment. Der Erfolg kann sich zumindest erst einmal sehenlassen, technische Verfeinerungen werden bei weiteren Objekten sicher folgen.

Was war zu tun?

Lose Plastikteile

Alles, davon ausgehend, daß es sich hier um ein Teile-Sammelsurium handelt.

Vorhanden waren ein Glastank mit Zinndeckel und ein 20'''-IDEAL-Brenner von Hugo Schneider, Leipzig aus irgend welchen Restekäufen. Über ein Jahr lang war ich vergeblich auf der Suche nach einem passenden Fuß – erfolglos. So war denn der nackte Tank mit dem Brenner drauf in Betrieb.

Eines Tages, ich wollte die Lampe eigentlich nur tanken, sah ich mir einen meiner „Pütscherpötte“ auf der Werkbank an. Das könnte doch... Rein so aus Verdacht stellte ich den Tank mal da hinein, und es paßte wie Arsch auf Eimer! Da sollte sich doch etwas draus machen lassen. Die Schüssel nach oben, den Deckel als Fuß nach unten, und dazwischen? Ein Rundgang durch den Keller förderte einen 0,3l-Plastik-Bierbecher zutage. Ein solcher müßte als Säule tauglich sein. Lose aufeinandergestellt ergab sich das folgende Bild.

Teile lose aufeinandergestellt

Die Schüssel und ihr Deckel stammen übrigens noch aus meiner „alten Heimat“, von Feinkotzst-popp® aus Kaltenkirchen. Irgendwie mußte das alles noch haltbar verbunden und in eine gefällige Form gebracht werden. Da sämtliche Teile aus Polyethylen bestehen, fällt das Kleben schwierig bis eigentlich komplett aus. Heißkleber ging noch am besten, und um die Außenform etwas gefälliger und das Finish einfacher zu machen, habe ich in den Kleistereimer gegriffen: Pappmachée war das Zauberwort! Ca. 20 Lagen kleistergetränkter Zeitungsschnipsel wurden aufgebracht, mal längs, mal quer, um einen stabilen Verbund zu erreichen. In den Übergang zwischen Säule und Fuß habe ich durchgegknetete Papierwürste eingelegt, um eine Rundung zu formen. Nach sorgfältiger Trocknung (mehrere Tage auf dem Heizkessel) habe ich die Außenform mit Lackspachtel geglättet und mit Graniteffekt-Lackspray beschichtet. Als Versiegelung mußte noch Klarlack darüber. Zerwengs der Standfestigkeit habe ich durch ein Loch in der Fußplatte (die mal ein Deckel war), die Säule, also den Bierbecher, mit Gips ausgegossen. So war das Teil schwer genug. Abschließend kam eine Lage Filz unten auf den Fuß, damit der Gips nicht bröselt und Streifen macht.

Ein Aufsteckring für einen Schirmreif fand sich auch noch; eins jener Exemplare, bei denen irgend jemand die Haltearme abgelötet hatte. Macht aber nix, aus Schweißdraht habe ich drei Haltearme gebogen, verzinnt und eingelötet – Tripod, Aladdin®-like. ;)

Ja, ein Schirm... Angeregt durch die Experimente von Peter Bendel (Peters Lampenküche) ging ich daran, einen Schirm aus Glasfaservlies, Küchenpapier in Wasserglas-Laminattechnik zu fertigen. Zur Verstärkung habe ich oben und unten jeweils einen Wulst aus aufgerolltem und getränkten Küchenpapier aufgelegt. Die äußere Lage wurde aus einer Lage von grünen Servietten aufgebracht.

Lassen wir die Bilder sprechen...


Das erste EinmatschenDie Form steht...lackiert...Haltering und StrebenSchirmhalter (Tripod) fertig montiertEin Blumentopf als Form beim AnpassenLaminieren mit Glasfasermatte und Wasserglas