Typ: Bialaddin® Bowl Fire, England
Baujahr: Schätzungsweise 1950er oder -60er Jahre.
Namensgebung: Im Original heißt er eben „Bowl Fire“.
Anschaffung: September 2004
Zustand: Komplett, funktionsfähig, ursprüngliche Lackierung abgeschliffen. Sonst halt das Übliche
Noch ein Infrarot-Heizstrahler! An sich wieder das altbekannte Prinzip: Petroleum im Tank, Luft wird eingepumpt, so daß der Tank unter Druck steht. Der Vergaser wird vorgewärmt (auch hier mit Spiritus) und die Flamme beheizt einen Glühkorb aus Drahtgeflecht.
Kann ich leider nichts zu sagen. Fakt ist, daß sich das Gerät, als ich es gekauft habe, schon in Deutschland befand. Irgend einem Vorbesitzer scheint die originale Lackierung nicht gefallen zu haben. Beim Auseinerandernehmen traten unter dem Haltering für den Griff beigefarbene Lackreste zutage.
Anscheinend ist da mal jemand mit Abbeizer zugange gewesen, ohne den Tank völlig freizubauen. Da ich inzwischen das eine oder andere Exemplar im Web gefunden habe, das eine andere Farbausführung als beige lackiert hat, habe ich mich entschlossen, auch das Design „Messing poliert und Schwarz“ anzubringen.
Auch muß ein Vorbesitzer Linkshänder gewesen sein, denn das Gerät war so zusammengebaut, daß man mit rechts den Griff fassen und mit links pumpen mußte. Man sieht dies hier noch auf dem Foto vom Vorwärmen, bevor ich beim Zusammenbau mal darüber nachgedacht habe, wie man das so hinkriegen kann wie beim Tilley® Heater auch: Griff nach hinten, so daß die Pumpe rechts davon liegt. Das hängt im Wesentlichen von der Dicke der Dichtscheibe zwischen Vergaserventil ('control cock') und Tank ab – ansonsten bekommt man das nur so zusammenmontiert, das irgend ein Teil einem anderen im Weg ist.
Endlich ging's, und ich glaube auch, so wie wir es weiter unten sehen, ist es richtig.
Auch hier ist das Prinzip eine Vergaserlampe, und auch bei Bialaddin/Vapalux setzt(e) man auf Baukastensystem.
Unterschiede zum Tilley® Heater: Der Glühkorb ist nicht birnenförmig, sondern zylindrisch. Die Vorheizschale mit Docht ist fest montiert. Das hat einen Vorteil: Man kann die Vorwärmklammer nicht verlieren. Das hat aber auch einen Nachteil: Wenn man das Vergaserventil mal zu früh öffnet und Petroleum noch flüssig austritt, sifft es den Vorheizdocht voll und müffelt dann ewig herum. :-I Aufpumpen geht völlig nach Daumengefühl und Brenngeräusch, keinerlei Anzeige vorhanden.
Wie auch bei Heizstrahlern und Lampen aus dem Hause Tilley® sowie diversen Kochern sollte man zur Betätigung der Druckablaßschraube einen Handschuh oder einen Lappen bereithalten – sonst gibt's Stinkefinger. Bislang sind mir nur bei Lampen von Petromax®, GENIOL® und deren Nachbauten Ablaßschrauben untergekommen, die wirklich nur Luft ablassen und nicht Petroleum...
Es kam wieder mal alles in die Natronlauge (bis auf den Reflektor und das Alu-Typenschild!), danach wurde das Messing poliert, entfettet und gleich mit Zaponlack überzogen. Der Griffrahmen wurde abgebeizt, entrostet und mit schwarzem Einbrennlack behandelt. Die obere Befestigungslasche für den Reflektor habe ich neu verzinnt. Der Vergaser wurde gründlichst durchgeputzt, ist aber aufgrund verschlissener Reinigungsnadel wohl bald ein Ausschuß-Kandidat. Leider ist bei den englischen Lampen und Heizern die Reinigungsnadel fester Bestandteil der Führungsstange, die es wiederum nur zusammen mit einem kompletten Vergaser gibt. Der ganze Vergaser ist somit ein (nicht eben günstiges!) „Verschleißteil“.
Wer Hinweise zum Baujahr hat, melde sich bitte per eMail (auf der Seite Impressum/Kontakt).