Schweizer Petromax®

Die Schweizerin

Typ: Petromax® 523/821B, 250HK

Baujahr: Ich vermute 1960er...

Namensgebung: Diese Lampe wurde/wird bei der „Schweizer berittenen Gebirgsmarine“ eingesetzt ,-)

Anschaffung: November 2007 als Gastgeschenk bekommen

Zustand: Gut, im Grunde betriebsbereit

Besonderheiten

An sich ist sie selbst ohnehin schon eine...

  1. Eine Petromax® für Benzin, demzufolge mit dem geraden Vergaser ohne Wendel
  2. Eine Petromax® der Schweizer Armee, wo doch dort eher die GENIOL®-Lampen üblich sind.
  3. Ein „appeldwatsches Ding“, wie der Norddeutsche sagen würde: Der Tank von einer 500er, das Gestell von einer 250er – und alles ohne Rapid-Brenner...
  4. Die Haube geht nur in einer Stellung rauf, also verdrehsicher

Ihre Geschichte

Hier weiß ich nicht viel. Im Einsatz war sie auf jeden Fall; Leckspuren und eine Delle am Tank deuten darauf hin. Dann ist sie wahrscheinlich aus einem Schweizer Armee-Shop über den Münchner Raum hier in die Lüneburger Heide gekommen.

Was war zu tun?

Eigentlich nur Routine-Arbeiten: Zerlegen, Putzen, Austauschen der Dichtungen am Vergaserfuß- und Pumpenbodenventil. Danach konnte die Lampe problemlos in Betrieb genommen werden. Sie mag allerdings eher Tankstellensprit als Reinbenzin – bei letzterem verrußt die Düse komischerweise wesentlich öfter und muß genadelt werden.

Lassen wir also Bilder sprechen...

Tankprägung

Die Prägung auf dem Tank sagt eindeutig Petromax®. Die auf der Haube übrigens auch. Selbst am Handrad...

Schweizer Handrad

Das Handrad steht verkehrtrum. Normalerweise sagt die Logik: "Nase oben = Nadel oben = Vergaser zu". Hier ist es umgekehrt. "Nase oben = Brennstoff fließt in diese Richtung". Oder so. Die Logik der Schweizer halt. ;)

Schweizer Haube

Die Haube hat eine dritte Aussparung, die zirkular zentral zwischen denen liegt, die auf die Gewindestifte des Tragegestells gehören – das soll solldatensicher sein und verhindern, daß die Haube falsch herum aufgesetzt wird. Dann kommt man nämlich nicht mit'm Schraubendreher an das Mischrohrpaddel. ,-)

Schweizer Petromax® Pumpe mit Federteller

Ein nettes Detail ist die Lamellenfeder, die das Pumpenleder von innen her spreizt und so für einen gleichmäßigeren „Zug“ der Pumpe sorgt. Das Leder allein wird nach einiger Zeit gerne etwas schlaff, so daß die Pumpstöße ins Leere gehen und bei heftigem Durchrutschen auch durchaus schonmal einen Socken kosten... Die Schweizer Lampen sind übrigens standardmäßig mit Stützbügel und Zweiloch-Glühkörper ausgestattet.

Benzinvergaser

Hier der gerade Vergaser ohne Wendel. Die Düsen- und Nadelbestückung ist übrigens 250 HK, so leuchtet diese Lampe mit dem großen Tank bis zu 14 Stunden!

Schweizer Petromax leuchtet

So sieht es aus, wenn sie leuchtet. An sich ist sie, ungeachtet meiner bisherigen Bedenken, zuverlässig und problemlos zu betreiben. Wichtig ist halt nur, daß auf jeden Fall das Pumpenbodenventil dicht ist. Wenn aus der Pumpe unter Druck etwas entweicht, kann das zu unerwünschten Nebeneffekten führen...

Die Lampe startet übrigens im „Sanftstart“ (Druckablaß zu, Vergaser offen, nicht aufgepumpt) wie die Spiritus-Umbauten fast wie von selbst – das bißchen Rest im Vergaser reicht zum ersten Zünden, danach kann dann Druck gegeben werden.

Zum Löschen kann entweder der Vergaser zugedreht werden, oder man läßt an der Ablaßschraube den Druck ab. Dann aber die Lampe in den Wind stellen oder schwenken, bis die Flamme verloschen ist! Und nicht durch Ploppen und Röhren irritieren lassen – das ist normal. ,-)