Wunderlampe

Typ: Petromax® 826 SUPER

Baujahr: 1966, 49. Woche, 5. Tag

Namensgebung: Hat nichts mit der Form oder Aladdin zu tun, sondern eher mit dem Aussehen ,-)

Anschaffung: April 2005

Zustand: Total verdreckt und korrodiert, komplett mit altem Glas

Besonderheiten

Wirklich besonders an dieser Lampe ist die in einer Tankvertiefung im flacheren Winkel als üblich montierte Pumpe. Dies ist mit Sicherheit keine Folge eines Unfalls oder einer Mißhandlung, sondern sieht gewollt und sauber gefertigt aus. Welchen Grund dies hat, vermag ich nicht zu sagen; es ist jedoch schon von Petromax® 2827-Exemplaren berichtet worden, bei denen das separat angebrachte Manometer ebenfalls in einer Einbuchtung montiert wurde, so daß es fast waagerecht liegt – wahrscheinlich, um das Packmaß an eine Transportkiste anzupassen.

Typ 826 heißt 350CP ohne Rapidvorwärmer, trotzdem hat diese Lampe den seitlich montierten Vergaser mit Fußventil. Das Glas ist noch ein Original aus Jenaer Duran, beschriftet mit „Petromax SPECIAL“ und Ehrich&Graetz-Logo – also entweder zu alt für diese Lampe oder eines derjenigen, die mit altem Logo weitergefertigt wurden.

Ihre Geschichte

Sie ist offenbar von einem Trödler bei einer Entrümpelung gefunden worden, hing wohl auch in einem Schuppen oder einer Scheune, wo sie reichlich Zeit und Feuchtigkeit zum Oxidieren fand. Weitere Einzelheiten habe ich nicht erfahren, denn nachdem der Flohmarkthändler mir dieses Stück als „olle Karbidlampe“ für 15 € angeboten hatte, war ich nach Geld- und Warenübergabe ganz schnell vom Acker. Ich hatte vorher schon gesehen, daß alles soweit komplett war und hatte die Scheine in der Hand, bevor er oder sein Kumpel es sich noch anders überlegen konnten. :-) Ein Super-Preis für eine Lampe, die eigentlich nur dreckig war... Was soll ich sagen, es war noch Druck auf dem Tank, Petroleum drin – und nichts leckte! „Socke drauf und anwerfen!“ sagte ich zu meiner Frau, die diese Lampe auch ausgespäht hatte. „Dann läuft sie bestimmt.“

Was war zu tun?

Zuerst dachte ich, die Vernickelung/Verchromung wäre stark angegriffen oder abgewetzt und hatte mich bereits auf Resteabschleifen für das Finish „Messing hochglanzpoliert“ vorbereitet. Erstmal stand jedoch der Funktionstest auf dem Programm, der erwartungsgemäß (die Lampe hatte ja noch Druck) erfolgreich verlief. Dann erfolgte komplettes Zerlegen und, da an der Oberflächenbeschichtung meines Erachtens eh nichts mehr zu verderben war, Reinigung mittels 0,5%iger fast kochender Citronensäure (Schutzbrille und Handschuhe tragen!). Vorher hatte ich noch das Typenschild durch Aufbohren der kleinen Hohlniete entfernt.

Als ich die Teile wieder aus dem Eimer hob, traute ich meinen Augen nicht... Es war wie ein Wunder – alles sah fast wie neu aus! Mit frischen Dichtungen, Ventileinsätzen und Pumpenleder wurde die Lampe wieder zusammengebaut und verrichtet bestens ihren Dienst.