Geschichte und Kultur

Vieles, was wir heutzutage als „Erfindung“ bezeichnen, verdient diesen Begriff eigentlich nicht, sondern ist eher eine Wiederentdeckung von Geräten und Verfahren, derer sich schon unsere Urahnen bedienten. So verhält es sich auch mit der Petromax®-Lampe.

Das Geschehen und die Entwicklung Anfang der 1900er-Jahre ist daher keinesfalls als einzigartig zu betrachten – es ist, wie bereits geschildert, nur mehr eine Wiederholung in der Geschichte der Technik.

Artefakt

Forschungen des Archäologen-Teams rund um Prof. Dr. petr. Grabowski liefern uns Beweise, daß schon vor Zehntausenden von Jahren der Grundstein zur modernen Beleuchtungstechnik gelegt wurde.

Dieses in Buntsandsteinsedimenten am Fuße der Bazillen in Cappucinien gefundene Artefakt belegt deutlich, daß die Erfindung des Multifunktionswerkzeuges für druckbetriebene Starklichtlampen kein Verdienst des modernen Menschen ist. In der Nähe fand man übrigens ebenfalls versteinerte Früchte des Leuchtkapselbaumes, die in den frühen Lampen genutzt wurden.

 


Felsmalerei

Frühe Hochkulturen wie die Petrolaner, die im einstigen Mumyen lebten, kannten ebenfalls Beleuchtungskörper, die mit den im letzten Jahrhundert verwendeten Geräten deutliche Verwandtschaft aufweisen. Der Höhlenforscher Dr. Grube und sein Expertenteam fanden die mit freundlicher Genehmigung abgebildete Felsmalerei (rechts) in der Nähe des Sunildeltas.


 


Auch das große Universalgenie Leonardo da Vinci hat sich mit dem Thema Druckvergaserlampen auseinandergesetzt, wie die hier gezeigte Handskizze in der für da Vinci üblichen Spiegelschrift belegt. Leider trat auch hier das vielen Ideen dieses großen Erfinders anhaftende Problem auf, daß seine Gedanken der beherrschbaren Technik und den verfügbaren Materialien weit voraus waren.

Zeichnung von da Vinci

 


Kienlampe

Was man jedoch tun konnte, wurde getan – allein, es blieb eine halbherzige Konstruktion, mit der man sich viele Jahre behalf, um Schlösser und Burgen zu erhellen. Vergaserdüse und Reinigungsnadel waren zwar theoretisch bereits erfunden, konnten jedoch mangels geeigneter Werkzeuge nicht hergestellt werden. Somit war der Betrieb dieser Lampen alles andere als problemlos, zumal man selbst auf das Petroleum als Brennstoff verzichten mußte, welches – da keine Pumpe vorhanden war – noch nicht einmal unter Druck stand.

Ständig ließ schon nach kurzer Betriebsdauer die Lichtabgabe nach, und der Kienspan mußte arbeitsaufwendig gewechselt werden. Zudem verbreitete die Lampe Qualm, Ruß und Gestank – ein Problem, dessen man auch heute nicht immer Herr werden kann.


 


Petromax van Gogh

Trotz aller Schwierigkeiten hatten aber wenige hundert Jahre später unsere alten Meister, hier Vincent van Gogh, schon erstaunlich genaue Vorstellungen davon, wie ein solcher Leuchtapparat, den bereits die alten Mumyer kannten, aussehen müßte. Die nebenstehende Ablichtung zeigt einen Druck des van Gogh'schen Werkes „Selbstbildnis einer Sturmlaterne“ (mit frdl. Gen. von Jan van Oliedijk, Mineralsekretär des Rotterdamer Raffineriemuseums).

Das Original soll sich im Besitz eines reichen Kaufmannes aus Dortmund befinden.


 


Lampe mit Kerze

Im Laufe der fortschreitenden technischen Entwicklung machten die Ingenieure bald einen weiteren, richtigen Schritt in die falsche Richtung.

Immer noch war man der äußeren Form verhaftet, die sich wie ein Wurm in den Hirnwindungen festgefressen hatte, ohne sie jedoch mit dem rechten Inhalt füllen zu können.


 


Petromax leuchtet

Nun dauerte es aber nicht mehr lange, und unsere geliebte Petromax®-Lampe näherte sich der Form und Gestalt, wie wir sie heute kennen. Ein zeitgenössisches Werk des Fotografen K. Nips aus Berlin-Lichterfelde läßt deutliche Parallelen zu den heute noch vertriebenen Laternen, die einst in Ostpreußen heimisch waren, erkennen.

Jetzt trat die Petromax® ihren Siegeszug durch Europa und um die Welt an!


 


Petromax® mit Mais

In den USA fanden sich ebenfalls bald Freunde der Starklichtlampen, jedoch hat man dort das weltweite Streben nach Verwendung erneuerbarer Energien total mißverstanden.

Als nach der Regierungszeit Jimmy Carters das Erdnußöl knapp wurde, ersannen amerikanische Erfinder Lösungen wie die nebenstehend gezeigte – über den praktischen Gebrauchswert zu Beleuchtungszwecken jedoch läßt sich kontrovers diskutieren.

 



Kieferlampe

Auch im nahen Norden, im Land der unbegrenzten Kiefernwälder und der unmöglichen Elche, frönt man dem Lampenhobby. Die dort gefertigten Modelle sind auch hierzulande in den einschlägig bekannten Verkaufshallen für Selbstbaumöbel zu erwerben. Die „Trälamp“ besteht aus drei Teilen, die mit zwei Innensechskantschrauben zusammengefügt werden. Ein passender Imbusschlüssel wird mitgeliefert.

Um einen günstigen Preis zu ermöglichen, wurde auf komplizierte Mechanik im Inneren verzichtet. Die Lampe wird im Ganzen abgebrannt. Das Anlassen geschieht mittels eines Teelichtes.



Petromax für Zen-Garten
Pschiiou
pschiiou, so nennt man in Japan die Petromax®

Der Ferne Osten, ganz besonders das „Land der aufgehenden Sonne“, hat ein langes und traditionsreiches Verhältnis zur Petromax®. In der japanischen Schrift existiert dafür ein eigenes Zeichen: Das „pschiiou“.

Eine entfernte Ähnlichkeit zum später entworfenen Firmenlogo mag zwar nicht von der Hand zu weisen sein, doch ist die Beziehung der Japaner zur Petromax® so eng, daß die Begegnung dieser Kultur mit der Laterne das Zeichen prägte: Als der erste Japaner eine Petromax® – ein Ding aus Metall mit Glas und Knöpfen – in der Hand hatte, suchte er sofort den Auslöser. Dabei erwischte er den Kipphebel des Rapid-Brenners. Es machte jedoch nicht „Ritsch-ratsch-klick“, sondern „pschiiou“ – und die Lampe hatte ihren Namen.

Heute bietet der Markt auch Modelle aus pflegeleichtem, farbenfrohem Granit für den Liebhaber gepflegter Zen-Gärten.